„Im heutigen Strudel aus Karriere- und Familienplanung werden wir daran gehindert, ein gutes Verhältnis zum Alleinsein zu entwickeln. Dabei brauchen wir es unbedingt, um uns äußeren Erwartungshaltungen zu entziehen und uns mit uns selbst komplett zu fühlen.“ Sarah Diehl
Einsamkeit hat derzeit keinen guten Ruf, deshalb hatte ich das Bedürfnis, den vielen (oft kulturkonservativen) Klischees darüber etwas entgegenzuhalten.
Aus geplanten 250 wurden 400 Seiten, da man das Thema an so viele interessante Aspekte andocken kann, vom Politischen bis hin zum Sinnlichen.
Einsamkeit ist kein neues Phänomen. Frauen wurden durch die Kleinfamilie systematisch vereinsamt, während sie gleichermassen im Laufe der Geschichte kaum ein »Zimmer für sich allein« hatten und in ihrem Bestreben, eigene Wege zu gehen, entmutigt wurden. Auch heute gelten viele Freunde, viele Projekte und die Kleinfamilie als Garanten für ein glückliches Leben. Woher kommen diese Vorstellungen und warum hat sich bis heute kaum etwas daran geändert? Anhand von kulturhistorischen Betrachtungen, Interviews und der Erkundung verschiedener Lebensentwürfe entlarvt Sarah Diehl die Denkmuster, die diesen Annahmen zugrunde liegen. Dabei blickt sie ebenso auf die Bedeutung des Alleinseins innerhalb der Familie oder Partnerschaft, in der kreativen und politischen Arbeit, wie in der Natur oder auf Reisen.
Sie ermutigt, eigene Bilder über das Alleinsein zu hinterfragen und die Einsamkeit immer wieder bewusst zu suchen. Denn nur so entziehen wir uns der Bewertung durch andere und erkennen unsere wahren Bedürfnisse.