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lesung

sarah diehl – die freiheit allein zu sein – lesung und gespräch

„Im heutigen Strudel aus Karriere- und Familienplanung werden wir daran gehindert, ein gutes Verhältnis zum Alleinsein zu entwickeln. Dabei brauchen wir es unbedingt, um uns äußeren Erwartungshaltungen zu entziehen und uns mit uns selbst komplett zu fühlen.“ Sarah Diehl

Einsamkeit hat derzeit keinen guten Ruf, deshalb hatte ich das Bedürfnis, den vielen (oft kulturkonservativen) Klischees darüber etwas entgegenzuhalten.

Aus geplanten 250 wurden 400 Seiten, da man das Thema an so viele interessante Aspekte andocken kann, vom Politischen bis hin zum Sinnlichen.

Einsamkeit ist kein neues Phänomen. Frauen wurden durch die Kleinfamilie systematisch vereinsamt, während sie gleichermassen im Laufe der Geschichte kaum ein »Zimmer für sich allein« hatten und in ihrem Bestreben, eigene Wege zu gehen, entmutigt wurden. Auch heute gelten viele Freunde, viele Projekte und die Kleinfamilie als Garanten für ein glückliches Leben. Woher kommen diese Vorstellungen und warum hat sich bis heute kaum etwas daran geändert? Anhand von kulturhistorischen Betrachtungen, Interviews und der Erkundung verschiedener Lebensentwürfe entlarvt Sarah Diehl die Denkmuster, die diesen Annahmen zugrunde liegen. Dabei blickt sie ebenso auf die Bedeutung des Alleinseins innerhalb der Familie oder Partnerschaft, in der kreativen und politischen Arbeit, wie in der Natur oder auf Reisen.

Sie ermutigt, eigene Bilder über das Alleinsein zu hinterfragen und die Einsamkeit immer wieder bewusst zu suchen. Denn nur so entziehen wir uns der Bewertung durch andere und erkennen unsere wahren Bedürfnisse.

Zentral ist für Sarah Diehl, dass Alleinsein nicht nur als elementarer Teil der Selbstfürsorge essentiell und absolut positiv ist, sondern dass es – auch in seiner Ambivalenz – als wesentliche Triebfeder für Veränderung auch für das gesellschaftliche Miteinander Bedeutung hat. Insofern fordert sie auch die Gesellschaft auf, neue Antworten auf soziale Fragen rund um Familie und Fürsorge zu finden, aufgrund derer die Freiräume von Frauen immer noch immens eingeschränkt sind, damit die grundlegende Freiheitserfahrung allen selbstverständlicher zugänglich ist.
Sarah Diehl lebt als Autorin und Aktivistin in Berlin und fühlt sich in der Politik ebenso zu Hause wie im Literarischen. Sie engagiert sich seit 15 Jahren im Bereich der internationalen reproduktiven Rechte, ist Mitbegründerin der Organisation Ciocia Basia und gibt Seminare zum Thema “Will ich Kinder?“. Letzte Veröffentlichungen: “Die Uhr, die nicht tickt” und “Die Freiheit, allein zu sein”.
wir freuen uns sehr auf eine weitere Kooperationsveranstaltung im Historischen Museum Bielefeld.
*eintritt: 10€, Karten gibts bei uns in der mondo buchhandlung

Wo?

Historisches Museum Bielefeld